Nachdem die Koffer am Vorabend gepackt wurden und wir ein
letztes Mal das Frühstück in der Goba- Lodge genossen haben, ging das Abenteuer
endlich los und Uwe, unser Guide, drückte mal so richtig auf die Tube.
Während der ca. 5 stündigen Fahrt von Gobabis bis zum
Waterberg Plateau haute Uwe einen flotten Spruch nach dem anderen raus,
erzählte aber auch viel Interessantes über Flora und Fauna sowie politische und
historische Hintergründe in Namibia. Es war also eine sehr unterhaltsame Fahrt,
bei der man viel lernen konnte. Doch der „Unterricht“ beschränkte sich nicht
allein auf die Theorie. In der Praxis konnten wir schon auf der Fahrt reale
Paviane beobachten, wie wir auch für einen über hundert Jahre alten Termitenbau
anhielten.
Als wir das erste Mal das
Waterberg Plateau erblickten, stockte uns schier der Atem. Ein derartig
eindrucksvolles Panorama hatten nur wenige von uns zuvor gesehen.
Kurz nach unserer Ankunft und dem Einzug in unsere Zimmer
trafen wir uns alle mit Uwe, um den Waterberg zu besteigen. Dies war kein
leichtes Unterfangen, welches sein Opfer forderte und sich als durchaus
sportlich herausstellte.
Jedoch wurden wir schlussendlich mit einer Aussicht
belohnt, die Ihres gleichen sucht. Doch der Gipfel war nicht genug. Als die
Jungs, strotzend vor jugendlichem Übermut, anfingen, neue Kletterziele zu
suchen, erinnerte dies Herrn Grote an unangenehme Erfahrungen des Vor
jahres am
Tafelberg, und er ermahnte alle zur Zurückhaltung. Doch ein kleiner Felsen an
der Kante hatte es uns allen angetan und annähernd jeder ließ sich auf diesem
fotografieren, wobei Herr Grote währenddessen kurz vor einem Herzinfarkt stand.
Es ging natürlich alles gut und die Gruppe fand auch sicher den Weg zurück in
die Lodge. Da die kleine Wanderung doch etwas anstrengender gewesen war,
verschwand jeder recht zügig in der Dusche.
Eine Besonderheit unserer Lodge war die spürbare Nähe zur
Natur, welche sich durch regelmäßig in Erscheinung tretende Paviane äußerte.
Diese stellten wohl eine echte Gefahr dar, denn in den Zimmern waren Warnhinweise, die empfahlen, Türen und
Fenster verschlossen zu halten, um das Eindringen von Affen zu verhindern. Wie
ernst dieser Warnhinweis gemeint war, sollten manche von uns schnell
herausfinden.
Als ein kleiner Pavian vor dem Zimmer von Vanessa, Louisa und
Rosanna betont unauffällig umherwandelte, dachte sich niemand etwas Böses. Plötzlich
überschlugen sich die Ereignisse, da der Affe sich anscheinend entschlossen
hatte, besagtes Zimmer in eine Wüstenei zu verwandeln. Er drang durch die
(unvorsichtigerweise offengelassene) Fronttür ein und fing an, durch das Zimmer
zu wüten. Seine unrühmlichen Taten beinhalteten unter anderem das Stehlen einer
Tüte Bonbons sowie das Urinieren in das Waschbecken.
Nach all diesen aufregenden Ereignissen war es Zeit für ein
wohlverdientes Abendessen. Nachdem die Schwierigkeiten des Bestellens geklärt
worden waren und die Wartezeit, welche noch viel länger für Menschen ohne
Vorspeise wirkte, vorübergegangen war, wurde unser Essen serviert. Dies
beinhaltete auch einheimische
Delikatessen, wie Straußen- oder Kudufleisch. Gesättigt und zufrieden wanderten
alle zurück zu ihren Zimmern und legten sich schlafen, denn am nächsten Tag
sollte es nach Etosha zur Safari gehen. Ein nicht ganz durchdachter Scherz
führte später noch zu einem nervlichen Zusammenbruch einiger Mädchen wie auch
einer gebrochenen Fensterscheibe.